1. Tag Colòn (Panamá)
Panama ist ein Land auf der gleichnamigen Meerenge zwischen Nord- und Südamerika, das im Osten an Costa Rica und im Westen an Kolumbien grenzt. Der Panamakanal, der das Land durchquert, verbindet die Karibik mit dem Pazifischen Ozean. Der Kanal, eine der wichtigsten Wasserstraßen der Welt, ist für den Staat Panama die mit Abstand wichtigste Einnahmequelle. 1903 erhielt Panama seine Unabhängigkeit von Kolumbien blieb aber faktisch bis 1999 unter dem Einfluß der USA, als diese schließlich die Kontrolle des Panamakanals an den Staat Panama abgaben. Dank der Einnahmen durch den Kanal zählt Panama heute zu den reichsten Ländern in Lateinamerika.
Das Land, das ungefähr so groß ist wie Österreich, zählt jedoch lediglich 4,3 Mio Einwohner, wovon Knapp 30% im Ballungsraum der Hauptstadt Panama City leben. Die Besiedelungsdichte des restlichen Landes ist dementsprechend dünn, was wiederum eine der Ursachen dafür ist, daß Panamá eines der Länder mit der größten Biodiversität auf der Erde ist.

Panama-Stadt und Umgebung hat ca. 1,2 Millionen Einwohner und ist heute ein international bedeutendes Banken- und Offshorezentrum. Durch die liberale Steuerpolitik des Landes hat sich der Ort in Verbindung mit der Ansiedlung großer Banken ab Ende der 1970er Jahre zu einem wichtigen internationalen Bankenplatz entwickelt. Diese wirtschaftliche Basis der stadt spiegelt sich in einer beeindruckenden Hochhaussilhouette, die vor allem in den Jahren nach der jahrtausendwende einen großen Schub bekommen hat. In vielen der Wolkenkratzer befinden sich Wohnungen und Appartments ausländischer Anleger und Investoren, vor allem aus den südamerikanischen Ländern.

Historisch ist Panama-Stadt aus einer spanischen Kolonialsiedlung hervorgegangen, deren Reste in Panamá La Vieja noch heute beeindrucken. Die zweite Stadt wurde im siebzehnten Jahrhundert auf einem Felsenvorsprung ins Meer gebaut, verfügte über mächtige Verteidigungsanlagen und bildet heute als Casco Viejo die Altstadt von Panama-Stadt.
Die meisten „Einsteiger“ sind mit dem Flugzeug aus unterschiedlichen Orten in Europa nach langer Reise in Panama-Stadt angekommen. Müde und dankbar für den freundlichen Empfang der Mitarbeiter von hl-cruises am Flughafen klettern wir in die bereitstehenden Busse und fahren noch einmal knapp anderthalb Stunden nach Colòn an der atlantischen Küste Panamás, wo HANSEATIC inspiration uns erwartet. Hier, im Hafen von Colòn wollen wir morgen früh unsere Reise beginnen.
Insgesamt werden wir 180 Gäste an Bord von HANSEATIC inspiration sein und siebenundzwanzig Gäste, die auch schon auf der vorigen Reise dabei waren. Für unser Wohlbefinden sorgen die 170 Mitglieder der Crew in den unterschiedlichen Departments.
Nach dem Einchecken bleibt nicht viel Zeit, bevor alle Gäste um kurz nach 20:00h im HanseAtrium zur Seenotrettungsübung zusammenkommen, die zu Beginn jeder Reise vorgeschrieben ist.

2. Tag Panamakanal


Der Panamakanal ist eine der wichtigsten Wasserstraßen der Erde und verbindet den Atlantik mit dem pazifischen Ozean. Nachdem ein erster Versuch unter französischer Regie gescheitert war, wurde der Kanal als US-amerikanisches Projekt zwischen 1906 und 1914 fertig gestellt. Bis 1999 blieb der Kanal unter amerikanischer Kontrolle und wurde dann an den Staat Panama übergeben, für den die Einnahmen aus den Passagegebühren einen der wesentlichen Pfeiler der Staatswirtschaft darstellen.





3. Tag Golfo de San Miguel/Panama
Heute, am Sonntagmorgen, fahren wir bei strahlendem Sonnenschein in den Golf von San Miguel ein. An diesen Golf grenzt der Nationalpark Darien, der 1980 gegründet wurde und mit einer Fläche von fast 6.000km² der größte Nationalpark Zentralamerikas ist. Er liegt im Südosten Panamas, entlang der Grenze zu Kolumbien und damit auf dem südlichsten Teil der Landbrücke zwischen Zentral- und Südamerika, einem der artenreichsten tropischen Regenwaldgebiete der Erde. HANSEATIC inspiration legt schon früh am Morgen den Anker in einiger Entfernung zur Küste und ab 8:00h werden wir von lokalen Booten abgeholt. Wir fahren ein Stück weit den Sambu-Fluß hinauf, wo an einem Seitenfluß mit dem Namen Rio Chungo das gleichnamige Dorf liegt, in dem ungefähr 100 Menschen leben.





4. Tag Ensenada de Utria / Kolumbien



Am Vormittag entscheiden die meisten von uns sich für eine Wanderung im Mangrovenwald. Nach dem Frühstück geht es los und die Zodiacs bringen uns zu einem Platz, von wo wir leicht den Pfad durch die Mangroven erreichen.
Das Ökosystem Mangrove wird von Wäldern salztoleranter Mangrovenbäume im Gezeitenbereich vorwiegend tropischer Küsten mit Wassertemperaturen über 20 °C gebildet. Weltweit gibt es etwa 15 Millionen Hektar (150.000 km2) Mangrovenwald beziehungsweise Mangrovensumpf. Mangrovenwälder bestehen aus Bäumen und Sträuchern verschiedener Pflanzenfamilien mit insgesamt fast 70 Arten, die sich an die Lebensbedingungen der Meeresküsten und brackigen Flussmündungen angepasst haben. Weitere Anpassungen der Mangrovenbäume an ihren Standort betreffen die Wurzeln. Wurzeln benötigen Sauerstoff für die Zellatmung, dieser steht aber in Schlickböden des Gezeitenbereichs nicht zur Verfügung. Um die Versorgung der unterirdischen Wurzeln mit Sauerstoff trotzdem sicherzustellen, besitzen die Wurzelsysteme von Mangrovenbäumen „Belüftungssysteme“: Besondere oberirdische Wurzelorgane (Stelzwurzeln) werden über spezialisierte Zellen in ihrer Rinde mit atmosphärischem Sauerstoff versorgt und leiten diesen an das unterirdische Wurzelsystem weiter. Aufgrund der extremen Bedingungen im Gezeitenbereich haben sich in Mangrovenwäldern verhältnismäßig produktive Gemeinschaften hoch spezialisierter Lebewesen entwickelt. Hier teilen sich Meeres- und Landorganismen den gleichen Lebensraum. Während in den oberen Stockwerken der Baum- und Strauchschicht terrestrische Organismen leben, wohnen zwischen den Wurzeln echte Meeresbewohner. Das Wurzelwerk der Mangrovenbäume und das sich zwischen den Wurzeln sammelnde Sediment sind Lebensraum und Kinderstube zahlreicher Organismen; Mangroven sind wichtige Laich- und Aufwuchsgebiete für Fische, Krebse und Garnelen, von denen einige später Korallenriffe oder andere Ökosysteme der Küstengewässer bevölkern.





5. Tag Seetag


6. Tag Manta – Isla de la Plata
Als HANSEATIC inspiration heute Morgen gegen 7:00Uhr den Hafen vom Manta in Ecuador erreicht, befinden wir uns bereits auf der südlichen Erdhalbkugel, denn gegen 1:31 Uhr nachts haben wir den Äquator passiert, der ja auch der Namensgeber des lateinamerikanischen Landes ist.
Die Hafenstadt Manta ist mit ihren ca. 250.000 Einwoh- nern nach der ca. 300km entfernten Hauptstadt Quito die zweitgrößte Stadt des Landes und die wichtigste Hafen-
stadt an der Pazifikküste Ecuadors. Sie liegt im Norden des Landes in der Provinz Manabí auf einer kleinen Halbinsel und hat Reste einer Altstadt, die von einer alten Festungsanlage umgeben ist.
Der Hafen von Manta ist Manta ist ein wichtiger Handelsplatz für Erdöl, das aus dem nahe gelege- nen Amazonasgebiet stammt und von hier aus exportiert wird. Vor allem die Fischerei spielt eine bedeutende Rolle: mit 1,6 Mrd. Tonnen Fisch und Fischprodukten ist Manta auf diesem Gebiet einer der bedeutendsten Umschlagplätze weltweit.
Gegründet durch die Spanier im 16. Jhdt., entwickelte sich die Stadt Manta vor allem im 19. Jhdt.
zu einem wichtigen Handelsplatz für Kautschuk und Kaffee. Wäh- rend des Zweiten Weltkriegs wurde die Stadt zu einem wichtigen U- Boot-Stützpunkt der Alliierten.
Touristisch interessant ist Manta wegen seiner schönen Strände und auch als Ausgangspunkt für Besuche auf den Galapagosinseln, die von hier aus angefahren oder auch angeflogen werden.









7. Tag Paita/Peru
Um sechs Uhr früh geht die Sonne über einem leicht bewegten Meer auf und der klare Himmel verspricht uns einen schönen Tag. Der Wind frischt am Vormittag auf und wir spüren, daß das Meerwasser hier südlich des Äquators deutlich kälter geworden ist. Ursache dafür ist natürlich der Humboldtstrom, der das kalte Wasser aus den antarktischen Breiten entlang der südamerikanischen Küste hinauf in Richtung Äquator bringt. Diese Strömung und die damit verbundene Thermik führt dann auch dazu, daß Regenwolken vom Pazifik nicht bis ans Land kommen und die Küsten- regionen immer trockener werden. Dieses Phänomen erläutert unser Experte Wolfgang Bittmann uns heute Vormittag in seinem Vortrag über die Pazifische Küste Südamerikas, als einem besonders artenreichen Meer mit seinen vielfältigen Bewohnern.

Auf Deck 9 üben sich die Fans des Shuffleboards darin, die Pucks auf das richtige Feld zu schieben. Beim Kultspiel auf hoher See versuchen zwei Mannschaften jeweils mit Hilfe eines Holzschiebers den eigenen Puck so zu platzieren, daß eine möglichst hohe Punktzahl erreicht wird, oder aber einen gut platzierten Puck der gegnerischen Mannschaft mit dem eigenen Puck aus dem Feld zu schießen. Spaß und Unterhaltung sind bei diesem Spiel garantiert.
Um die Mittagszeit erreichen wir den Hafen von Paita und werden von den zahlreichen Fischerbooten im Hafen freudig begrüßt. Seit über einem Jahr sind wir das erste Passagierschiff, das Paita besucht. Die Stadt liegt auf einer kleinen Halbinsel südlich der Mündung des Flusses Chira. Die Bucht und der Na- turhafen von Paita werden von einer Landspitze, die Punta Paita genannt wird und dem großen Hügel Silla de Paita gegen die südlichen Winde geschützt.


1532 von Francisco Pizzarro gegründet, war Paita zwischen 1578 und 1588 die spanische Hauptstadt an der Nordwestküste Perus, bis die andauernden Angriffe vor allem britischer Korsaren die Verlegung der Hauptstadt in das knapp sechzig Kilometer entfernte Piura erforderlich machten.
In der ersten Hälfte des 19. Jhdts. war Paita ein bedeutender Hafen für Walfänger, die vor der Küste Perus aktiv waren. Vor allem britische und amerikanische Schiffe nutzten den Hafen gerne für Reparaturarbeiten und Proviantierung. Der geschützte Hafen der Stadt bot einen sicheren Ankerplatz und von den landwirtschaftlichen Gütern des nahe gelegenen Chira-Tales kam eine Vielfalt an landwirtschaftlichen Produkten für die Versorgung der Walfänger nach Paita. Die daraus entstehenden Einnahmen brachten einen gewissen Wohlstand in die Stadt, der sich noch heute an den teilweise herrschaftlichen Fassaden der Altstadt ablesen läßt. Mit dem Ende der Walfänger in der zweiten Häfte des 19. Jahrhunderts ging auch die gute Zeit von Paita vorüber und erst die Entwicklung des Fischereihafens ab den 1960er Jahren führte zu einem erneuten Aufschwung der Stadt.

Der vor allem für die Containerschifffahrt bedeutende Seehafen von Paita ist – gemessen am Güterumschlag – nach Callao Perus zweitgrößter Hafen. Von hier gibt es regelmäßige Schiffsverbindungen nach Valparaíso und Panama. Der Ausbau des Hafens in den vergangenen Jahren hat die Grundlagen für die Fischerei noch einmal wesentlich verbessert. Die Kühlcontainer werden mit kleineren Containerschiffen zu größeren Häfen transportiert und von dort aus in die Weiterverarbeitung oder in den Transport gebracht. Mit Pendelbussen fahren wir an den Hauptplatz der Stadt und erkunden von dort aus die Altstadt mit ihrem bunten Treiben, den Strand mit seiner schönen Promenade und die umliegenden Gassen und Sträßchen.



Mit vielen bunten Eindrücken und Erlebnissen sind wir wieder zurück an Bord, wenn HANSEATIC inspiration gegen 19:00 Uhr die Leinen im Hafen von Paita losmacht. Nach dem Abendessen zeigen dann unsere Offiziere, daß sie nicht nur gut mit den Navigationsinstrumenten, sondern auch mit dem Cocktailmixer umgehen können. Da bleibt nur noch die Frage: geschüttelt oder gerührt?
8. Tag Auf See

Zur Mittagszeit werden von der Brücke aus Wale gesichtet und unser Biologe Wolfgang Bittmann kann die kleine, aus drei Tieren bestehende Gruppe als Buckelwale identifizieren, die auf ihrem Weg in die sommerliche Antarktis in Küstennähe an Südamerika vorbeiziehen. Unser Fachmann für Ethnologie Christian Sauer lädt am Nachmittag zum dritten Vortrag dieses Tages ein, der sich mit den frühen Kulturen auf dem Gebiet des heutigen Peru befaßt, der Paracas- Kultur und den Nasca-Linien, bevor wir später im Re- und Precap auf das Gesehene der letzten Tage zurückschauen und Niklas Faralisch von der Touristik technische Einzelheiten zur Durchführung der Ausflüge in Callao und dann übermorgen in Paracas mit- teilt.




und den Maschinenraum zu bestaunen.
9. Tag Callao/Lima




Zu unserer großen Freude konnten wir zufällig miterleben, wie eine große Hochzeit gefeiert wurde.


10.Tag Paracas
In der Nacht sind wir an der peruanischen Küste weiter in Richtung Süden gefahren und sehen bei der Anfahrt auf den Hafen San Miguel von Paracas, daß die Bucht von weiträumigen Wüsten umgeben ist, die teilweise zu einem Nationalreservat gehören, das
den Namen der Stadt trägt. Paracas ist eine Kleinstadt an derPazifikküste Perus. Bei der
letzten Volkszählung, die 2017 stattgefunden hat, betrug die Einwohnerzahl 2.841.Paracas ist Verwaltungssitz des gleichnamigen Distrikts in der Provinz Pisco der Region Ica. Der Ort hat sich zu einem beliebten Badeort entwickelt, was sich sowohl an den vielen Restaurants und Souvenirläden, als auch an den Villen und Resorts für betuchte Gäste aus Lima able- sen läßt, die gerne zum Wochenende hierher kommen.

Auf einer nahegelegenen Halbinsel findet sich das Wahrzeichen von Paracas, das Bodenbild „Kandelaber von Paracas“, das um das Jahr 200 v. Chr. Entstanden sein soll. Es wird erzählt, dass diese riesige Geoglyphe von Seeleuten als Leuchtfeuer verwendet wurde.



11. Tag Auf See
