Expedition Panamakanal und Südamerika 

Kreuzfahrt durch den Panama Kanal durch die alten Schleusen

1. Tag Colòn (Panamá)

Panama ist ein Land auf der gleichnamigen Meerenge zwischen Nord- und Südamerika, das im Osten an Costa Rica und im Westen an Kolumbien grenzt. Der Panamakanal, der das Land durchquert, verbindet die Karibik mit dem Pazifischen Ozean. Der Kanal, eine der wichtigsten Wasserstraßen der Welt, ist für den Staat Panama die mit Abstand wichtigste Einnahmequelle. 1903 erhielt Panama seine Unabhängigkeit von Kolumbien blieb aber faktisch bis 1999 unter dem Einfluß der USA, als diese schließlich die Kontrolle des Panamakanals an den Staat Panama abgaben. Dank der Einnahmen durch den Kanal zählt Panama heute zu den reichsten Ländern in Lateinamerika.

Das Land, das ungefähr so groß ist wie Österreich, zählt jedoch lediglich 4,3 Mio Einwohner, wovon Knapp 30% im Ballungsraum der Hauptstadt Panama City leben. Die Besiedelungsdichte des restlichen Landes ist dementsprechend dünn, was wiederum eine der Ursachen dafür ist, daß Panamá eines der Länder mit der größten Biodiversität auf der Erde ist.

Landkarte Panama

Panama-Stadt und Umgebung hat ca. 1,2 Millionen Einwohner und ist heute ein international bedeutendes Banken- und Offshorezentrum. Durch die liberale Steuerpolitik des Landes hat sich der Ort in Verbindung mit der Ansiedlung großer Banken ab Ende der 1970er Jahre zu einem wichtigen internationalen Bankenplatz entwickelt. Diese wirtschaftliche Basis der stadt spiegelt sich in einer beeindruckenden Hochhaussilhouette, die vor allem in den Jahren nach der jahrtausendwende einen großen Schub bekommen hat. In vielen der Wolkenkratzer befinden sich Wohnungen und Appartments ausländischer Anleger und Investoren, vor allem aus den südamerikanischen Ländern.

Panama-Stadt

Historisch ist Panama-Stadt aus einer spanischen Kolonialsiedlung hervorgegangen, deren Reste in Panamá La Vieja noch heute beeindrucken. Die zweite Stadt wurde im siebzehnten Jahrhundert auf einem Felsenvorsprung ins Meer gebaut, verfügte über mächtige Verteidigungsanlagen und bildet heute als Casco Viejo die Altstadt von Panama-Stadt.

Die meisten „Einsteiger“ sind mit dem Flugzeug aus unterschiedlichen Orten in Europa nach langer Reise in Panama-Stadt angekommen. Müde und dankbar für den freundlichen Empfang der Mitarbeiter von hl-cruises am Flughafen klettern wir in die bereitstehenden Busse und fahren noch einmal knapp anderthalb Stunden nach Colòn an der atlantischen Küste Panamás, wo HANSEATIC inspiration uns erwartet. Hier, im Hafen von Colòn wollen wir morgen früh unsere Reise beginnen.

Insgesamt werden wir 180 Gäste an Bord von HANSEATIC inspiration sein und siebenundzwanzig Gäste, die auch schon auf der vorigen Reise dabei waren. Für unser Wohlbefinden sorgen die 170 Mitglieder der Crew in den unterschiedlichen Departments.

Nach dem Einchecken bleibt nicht viel Zeit, bevor alle Gäste um kurz nach 20:00h im HanseAtrium zur Seenotrettungsübung zusammenkommen, die zu Beginn jeder Reise vorgeschrieben ist.  

Seenotrettungsübung

2. Tag Panamakanal

Panama Kanal
Nach den Strapazen der Anreise erleben wir heute gleich einen der Höhepunkte dieser Reise: Die Durchfahrt durch den Panamakanal. Da die Hanseatic inspiration sehr früh den Hafen von Colón verlassen hat, fahren wir schon bald unter dem Puente Atlantico hindurch auf die Gatun-Schleusen zu. Die Brücke an der atlantischen Einfahrt in den Kanal ist eine hochelegante Schrägseilbrücke und wurde 2019 fertig gestellt. Sie ist die neueste von insgesamt drei Brücken, die den Kanal auf seiner gesamten Länge von etwas mehr als achtzig Kilometern überspannt.
Puente Atlantico

Der Panamakanal ist eine der wichtigsten Wasserstraßen der Erde und verbindet den Atlantik mit dem pazifischen Ozean. Nachdem ein erster Versuch unter französischer Regie gescheitert war, wurde der Kanal als US-amerikanisches Projekt zwischen 1906 und 1914 fertig gestellt. Bis 1999 blieb der Kanal unter amerikanischer Kontrolle und wurde dann an den Staat Panama übergeben, für den die Einnahmen aus den Passagegebühren einen der wesentlichen Pfeiler der Staatswirtschaft darstellen.

Gatúnsee
Dieser See ist eigentlich ein Stausee, der aus den Flüssen Gatun und Chagres gespeist wird und den nördlichen Teil des Kanals bildet. Durch die Flutung der Landschaft sind zahlreiche, unbewohnte Inseln entstanden, auf denen sich in den über hundert Jahren, die der Kanal mittlerweile besteht, eine sehr reiche Flora und Fauna ungestört entwickeln konnte. Auf dem Gatunsee geht unsere Fahrt dann weiter in Richtung Süden, bis nach knapp vierzig Kilometern der Durchstich durch ein Hügelland folgt. Dieser Teil wird Gaillard-Kanal oder Culebra-Cut genannt. In beeindruckender Weise türmen sich die terrassierten Hänge bis zu neunzig Metern in die Höhe und wir bekommen eine Ahnung von den riesigen Erdmassen, die im Rahmen der Bauarbeiten bewegt werden mußten.
Hier, wo sich auch die Wasserscheide zwischen den beiden Ozeanen befindet, überquert seit 2004 der Puente Centennario als zweite Brücke den Kanal. Der Name erinnert an die Staatsgründung von Panamá im Jahre 1903. Über diese Brücke führt heute die berühmte Straße Panamericana, die fast ununterbrochen von Alaska bis nach Feuerland an der Spitze Südamerikas führt. Kurz danach beginnt in der Pedro Miguel Schleuse (1 Kammer) der Abstieg in Richtung Pazifik um ungefähr 9,5m. In den Schleusen von Miraflores, die zwei Kammern haben, werden wir um weiter 16,5 Meter abgesenkt und verlassen die Schleuse auf dem Niveau des pazifischen Ozeans. Vor uns liegt nun die beeindruckende Konstruktion des Puente de las Americas, gebaut zu Beginn der 1960er Jahre und bis zur Fertigstellung des Puente Centennario die einzige Brücke über den Panamakanal.
Miraflores-Schleusen
silhouette panama stadt
Die Silhouette der Hochhäuser von Panama Stadt, die schon seit einiger Zeit hinter den Hügeln im Osten zu ahnen war, tritt nun bei schönster Abendbeleuchtung in unser Blickfeld, bevor HANSEATIC inspiration dann in den offenen Pazifik hinausfährt. Vor dem Abendessen erfahren wir im ersten PREcap dieser Reise von unseren Experten, welche Expeditionserlebnisse uns in den nächsten Tagen erwarten.

3. Tag Golfo de San Miguel/Panama

Heute, am Sonntagmorgen, fahren wir bei strahlendem Sonnenschein in den Golf von San Miguel ein. An diesen Golf grenzt der Nationalpark Darien, der 1980 gegründet wurde und mit einer Fläche von fast 6.000km² der größte Nationalpark Zentralamerikas ist. Er liegt im Südosten Panamas, entlang der Grenze zu Kolumbien und damit auf dem südlichsten Teil der Landbrücke zwischen Zentral- und Südamerika, einem der artenreichsten tropischen Regenwaldgebiete der Erde. HANSEATIC inspiration legt schon früh am Morgen den Anker in einiger Entfernung zur Küste und ab 8:00h werden wir von lokalen Booten abgeholt. Wir fahren ein Stück weit den Sambu-Fluß hinauf, wo an einem Seitenfluß mit dem Namen Rio Chungo das gleichnamige Dorf liegt, in dem ungefähr 100 Menschen leben. 

Sambu-Fluß
Dort sind wir heute zu Gast beim Volk der Emberà, das uns seine traditionellen Lebensformen zeigt. Der Name Emberà bedeutet so viel wie „guter Mensch“ oder „Volk“. Die Emberà leben in kleinen Dörfern mit 5 bis 20 Häusern entlang der Flussufer. Die Dörfer sind meistens auf einer kleinen Anhöhe errichtet, etwa 30 m vom Fluss entfernt und stehen in einer Entfernung von etwa 6–15 m voneinander auf Pfosten, ohne Mauern, sondern nur mit Abteilungen im Inneren durch Holzbretter und unter geneigten, hohen Dächern, die mit Palmstroh gedeckt sind. Der Zugang zu den Häusern erfolgt vom Boden aus über einen geneigten Baumstamm mit tiefen Aussparungen ähnlich einer Treppe. In der Nacht können diese Stämme umgedreht werden, damit keine Tiere auf die Wohnebene gelangen können. Rund um jedes Dorf wird der Dschungel teilweise gerodet und durch Bananen- und Kochbananenplantagen ersetzt , deren Erträge auch dafür genutzt werden, um Geld für Außenbordmotoren, Moskitonetze und dergleichen zu kaufen.
zu Gast beim Volk der Emberà
Das Volk der Emberà lebt in Familienverbänden, die in matrilinearen Strukturen organisiert sind, das heißt, daß die mütterliche die jeweils wichtigere Abstammungslinie darstellt. Das Land ist Eigentum der Gemeinschaft und wird auch von der Gemeinschaft bewirtschaftet.
zu Gast beim Volk der Emberà
Die Emberà leben nach ihren eigenen ungeschriebenen Regeln und vermeiden es, sich auf die panamaische Nationalpolizei oder andere Zweige der panamaischen oder kolumbianischen Regierung zu verlassen. Traditionell erfolgt die Gesund- heitsversorgung überwiegend durch Schamanen, was aber zunehmend durch die staatli- che Gesundheitsvorsorge abgelöst wird.
ein Haus Volk der Emberà
Die Männer, wenn sie nicht in der Stadt sind, traditionell nichts als einen Lendenschurz, während die Frauen sich (neuerdings) in farbenfrohe, importierte Tücher kleiden, die als Rock um die Taille gewickelt werden. Die Emberà bemalen ihre Körper mit einem Farbstoff aus der Beere einer Genip-Baumart, der neben bösen Geistern auch Insekten abwehren soll. Die Bemalung wird auch Jaguar-Tatoo genannt und verschwindet erst nach mehreren Tagen und Wochen. Zu besonderen Anlässen werden aus demselben Farbstoff komplizierte geometrische Muster auf den ganzen Körper gedruckt, wozu aus Balsaholz geschnitzte Holzblöcke ver- wendet werden. Zu diesen besonderen Anlässen tragen die Frauen auch silberne Halsketten und silberne Ohrringe, die häufig aus alten Silbermünzen bestehen. Dazu wird ein Loch in die Münze gebohrt und eine Silberkette hindurchgeführt. Viele der Münzen auf diesen Halsketten stammen aus dem 19. Jahrhun- dert und werden von der Mutter an die Tochter weitergegeben. Traditionelles Kunsthandwerk wird bis heute ausgeübt und die Erzeugnisse wie Flecht- und Schnitzarbeiten werden an kleinen Marktständen angeboten, während wir mit den Musik- und Tanzgruppen die immaterielle Kultur der Emberà kennen lernen. Scheinbar undurchdringlicher Regenwald säumt die Ufer der Flüsse, über die wir später in schneller Fahrt wieder zurück zum Schiff kommen. Mit dem interessanten Vortrag über das Leben und die Kultur der Emberà-Wounaan – so der korrekte Name dieser Volksgruppe – den unser Experte Christian Sauer am Nachmittag hält, können wir die vielen Eindrücke und Erlebnisse im Dorf Chunga noch besser einordnen.
Bevor uns dann das Willkommens-Abendessen in den Restaurants erwartet, lädt unser Kapitän Ulf Wolter dann am frühen Abend zum traditionellen Willkommens-Cocktail in das Hanse Atrium, bei dem er uns offiziell begrüßt und die leitenden Offiziere der einzelnen Abteilungen seines Schiffes vorstellt.

4. Tag Ensenada de Utria / Kolumbien

Noch immer reisen wir auf der nördlichen Halbkugel der Erde, aber die Breitengrade nehmen doch deutlich ab. Heute früh kommen wir in eine Bucht mit dem Namen Ensenada de Utria und haben damit Kolumbien erreicht. Die Ensenada de Utria ist Teil des gleichnamigen Nationalparks. Hier wollen wir den heutigen Tag verbringen.
Parque Nacional Natural Utría
Der Parque Nacional Natural Utría ist ein im Jahr 1987 gegründeter kolumbianischer Naturpark. Er erstreckt sich über eine Fläche von 643,28 km2 entlang der Pazifikküste auf dem Gebiet der Gemeinden Nuquí und Bahía Solano im Departement Chocó. Von der Küste reicht er bis zu Bergen mit einer Höhe von bis zu 1200 m über dem Meer. Der höchste Punkt des Parkes ist der Alto del Buey, auf dem auch der Río Baudó entspringt. Der Park gilt als eine der Gegenden mit der weltweit größten Biodiversität, was wohl der engen Verzahnung von primärem Regenwald und Meeresküste geschuldet ist. Vor allem die Vogelwelt ist dank zahlreicher Zugvögel mit ca. 270 Arten extrem reich und umfasst auch sehr seltene, endemische Arten. Der bekannteste Bereich des Parkes ist die Ensenada de Utría. Mit einer Länge von ca. 5 km und einer Breite von etwa 500 m wird die schmale und langgestreckte, fjordartige Meeresbucht an den flachen Uferbereichen von Sandstränden und Mangro- vensümpfen gesäumt.

Am Vormittag entscheiden die meisten von uns sich für eine Wanderung im Mangrovenwald. Nach dem Frühstück geht es los und die Zodiacs bringen uns zu einem Platz, von wo wir leicht den Pfad durch die Mangroven erreichen.
Das Ökosystem Mangrove wird von Wäldern salztoleranter Mangrovenbäume im Gezeitenbereich vorwiegend tropischer Küsten mit Wassertemperaturen über 20 °C gebildet. Weltweit gibt es etwa 15 Millionen Hektar (150.000 km2) Mangrovenwald beziehungsweise Mangrovensumpf. Mangrovenwälder bestehen aus Bäumen und Sträuchern verschiedener Pflanzenfamilien mit insgesamt fast 70 Arten, die sich an die Lebensbedingungen der Meeresküsten und brackigen Flussmündungen angepasst haben. Weitere Anpassungen der Mangrovenbäume an ihren Standort betreffen die Wurzeln. Wurzeln benötigen Sauerstoff für die Zellatmung, dieser steht aber in Schlickböden des Gezeitenbereichs nicht zur Verfügung. Um die Versorgung der unterirdischen Wurzeln mit Sauerstoff trotzdem sicherzustellen, besitzen die Wurzelsysteme von Mangrovenbäumen „Belüftungssysteme“: Besondere oberirdische Wurzelorgane (Stelzwurzeln) werden über spezialisierte Zellen in ihrer Rinde mit atmosphärischem Sauerstoff versorgt und leiten diesen an das unterirdische Wurzelsystem weiter. Aufgrund der extremen Bedingungen im Gezeitenbereich haben sich in Mangrovenwäldern verhältnismäßig produktive Gemeinschaften hoch spezialisierter Lebewesen entwickelt. Hier teilen sich Meeres- und Landorganismen den gleichen Lebensraum. Während in den oberen Stockwerken der Baum- und Strauchschicht terrestrische Organismen leben, wohnen zwischen den Wurzeln echte Meeresbewohner. Das Wurzelwerk der Mangrovenbäume und das sich zwischen den Wurzeln sammelnde Sediment sind Lebensraum und Kinderstube zahlreicher Organismen; Mangroven sind wichtige Laich- und Aufwuchsgebiete für Fische, Krebse und Garnelen, von denen einige später Korallenriffe oder andere Ökosysteme der Küstengewässer bevölkern.

Bei der Wanderung kommen wir über einen hölzernen Steg mitten durch die Mangroven und können herrliche Landschaftsbilder des tropischen Regenwaldes genießen. Es gibt Kapuzineraffen zu sehen, tropische Schmetterlinge und verschiedene Krabbenarten, die im Wurzelbereich der Mangroven zuhause sind.
lokale Folkloregruppe aus der Fischergemeinde El Valle
Zu Mittag sind wir dann wieder an Bord von HANSEATIC inspiration, denn dort ist heute eine lokale Folkloregruppe aus der Fischergemeinde El Valle zu Gast. Ungewohnte und lebhafte Rhythmen gehen über das Pooldeck und einige Gäste folgen auch der Einladung, sich dem Tanz anzuschließen.
Parque Nacional Natural Utría
Parque Nacional Natural Utría
Am Nachmittag machen sich einige noch einmal auf zu einer geführten Wanderung durch den tropischen Regenwald,
Strandbesuch
Andere Gäastefahren mit den Zodiacs zu einer kleinen Insel und genießen einen malerischen Strand, der vom warmen Wasser des Pazifiks bespült wird. Hier kommen auch die Schnorchelausrüstungen zum Einsatz und lassen einen Blick in die Welt unter Wasser zu. Als HANSEATIC inspiration beim Sonnenuntergang den Anker hievt, um die Reise fortzusetzen, haben alle einen ereignisreichen Tag mit vielen unvergesslichen Eindrücken bei allerbestem Wetter erlebt.

5. Tag Seetag

Nach so einem ereignisreichen Tag, wie gestern, können wir heute einen Seetag genießen, wie es im Kreuzfahrtenbilderbuch steht: morgens früh geht das Tagesprogramm gleich los mit einer Morgengymnastik zu der unser FitnessCoach Karim Regreg uns erwartet. Ein bißchen Zeit bleibt dann für das Frühstück, bevor wir unsere Experten Stephan Börries und Christian Sauer in der Ocean Academy zu einem Gespräch über unsere Reise treffen können. Von dort geht’s weiter zum Vortrag unseres Experten Wolfgang Bittmann über die Tierwelt in Mittelamerika und im nördlichen Südamerika, den er im HanseAtrium hält, wo uns nach kurzer Pause dann Dr. Lutz Jendrzejewski in seinem Expertenvortrag über die geologische Entwicklung Südamerikas berichtet. Am Nachmittag lassen wir uns die Exponate in der OceanAcademy von unsrem Geologen Lutz Jendrzejewski erläutern, bevor wir dann den Ausführungen unseres Experten Stephan Börries über das Weltbild des Alexander von Humboldt lauschen können. Es folgt im weiteren Verlauf des Nach- mittages ein PREcap im Hanseatrium, bei dem unsere Experten eine kurze Rückschau auf das Erlebte der letzten Tage geben und uns auf die nächsten Ziele dieser Reise vorbereiten.
Seetag
Trotz des überwiegend sonnigen Tages und dem attraktiven Waffelangebot auf dem PoolDeck sind alle Veranstaltungen bestens besucht und die so unterschiedlichen Themen der Vorträge bieten vielseitigen Gesprächsstoff für die Zeit des Abendessens und darüber hinaus. Später treffen wir uns dann „In der Bar zum Krokodil“, wenn Pianist und Sänger Stefan Hillebrand im HanseAtrium den Tag mit Liedern aus dem Berlin der 1920er und 1930er Jahre ausklingen läßt

6. Tag Manta – Isla de la Plata

Als HANSEATIC inspiration heute Morgen gegen 7:00Uhr den Hafen vom Manta in Ecuador erreicht, befinden wir uns bereits auf der südlichen Erdhalbkugel, denn gegen 1:31 Uhr nachts haben wir den Äquator passiert, der ja auch der Namensgeber des lateinamerikanischen Landes ist.
Die Hafenstadt Manta ist mit ihren ca. 250.000 Einwoh- nern nach der ca. 300km entfernten Hauptstadt Quito die zweitgrößte Stadt des Landes und die wichtigste Hafen-
stadt an der Pazifikküste Ecuadors. Sie liegt im Norden des Landes in der Provinz Manabí auf einer kleinen Halbinsel und hat Reste einer Altstadt, die von einer alten Festungsanlage umgeben ist.

Der Hafen von Manta ist Manta ist ein wichtiger Handelsplatz für Erdöl, das aus dem nahe gelege- nen Amazonasgebiet stammt und von hier aus exportiert wird. Vor allem die Fischerei spielt eine bedeutende Rolle: mit 1,6 Mrd. Tonnen Fisch und Fischprodukten ist Manta auf diesem Gebiet einer der bedeutendsten Umschlagplätze weltweit. 

Gegründet durch die Spanier im 16. Jhdt., entwickelte sich die Stadt Manta vor allem im 19. Jhdt.
zu einem wichtigen Handelsplatz für Kautschuk und Kaffee. Wäh- rend des Zweiten Weltkriegs wurde die Stadt zu einem wichtigen U- Boot-Stützpunkt der Alliierten.
Touristisch interessant ist Manta wegen seiner schönen Strände und auch als Ausgangspunkt für Besuche auf den Galapagosinseln, die von hier aus angefahren oder auch angeflogen werden.

Panama Hut Montechristi
Unterschiedliche Ausflüge bringen uns auf eine Wanderung in den Nationalpark Pacoche, auf eine Fahrt mit den kunterbunten Chivas, 17 das sind zu einer Art Omnibussen umgebaute LKWs oder nach Montechristi. Dieser kleine Ort, früher eine selbständige Gemeinde und heute ein Stadtteil von Manta ist das Zentrum der Produktion von feinen Strohhüten aus den Fasern der Toquillapalme. Die Fasern dieser Palme werden nach der Ernte gekocht, gebleicht und in feine Streifen geschnitten, die auch weniger als einen Millimeter breit sein können. Aus diesen Fasern werden dann die berühmten Kopfbedeckungen gefertigt, die auch als Panamahüte bekannt sind. Je nach Feinheit der fasern kann die Fertigung eines Hutes in Spitzenqualität auch mehrere Monate in Anspruch nehmen. Je nach Qualitätsstandard kosten die Hüte hier vor Ort zwischen 25 und 2.000 Dollar. Beim Besuch einer Produktionsstätte werden uns die Fertigungsschritte vorgeführt und natürlich gibt es auch Gelegenheit, den passenden Hut zu probieren.
Werft Manta
Im Rahmen dieses Ausfluges besuchen wir auch den Strand von Manta mit seiner beeindruckenden Werft, auf der Holzschiffe instandgesetzt, aber auch neu aufgelegt werden.
Gleich nebenan findet sich der Fischmarkt für die lokale Versorgung mit einer schier unübersichtlichen Zahl von Fischen. Direkt am Strand können wir beobachten, wie Haie zerlegt werden, die als Beifang in den Netzen der Tun- fisch- Kutter vorkommen. Beeindruckend ist auch die Vielzahl von Vögeln, Seeschwalben, Pelikane und Silberreiher, die sich an den Resten der Fischbänke gütlich tun und in den Markthallen und rund um die Abfallcontainer recht zutraulich bewegen.
Von besonderem Interesse ist hier die archäologische Abteilung. Die ist zwar recht übersichtlich, gibt aber reiche Aus- kunft über die vorkolumbischen Kulturen der Region und die frühen Be- siedelungen der Region, die heute Ecuador genannt wird. Wir sind pünktlich wieder an Bord damit HANSEATIC inspiration um zwölf Uhr mittags die Leinen los machen kann, um unser nächstes Ziel, die Isla de la Plata, heute Nachmittag zu erreichen.
Isla de la Plata
Die Isla de la Plata liegt 36 km vor der Festlandküste und ist populär geworden aufgrund gewisser Ähnlichkeiten mit den Galapagos Inseln. Die Insel ist Teil des Machalilla-Nationalparks, der 1979 eingerichtet wurde und sich entlang der Küste des Pazifischen Ozeans erstreckt. In ihm finden sich Strände, tropischer Trockenwald, kleinere und zwei größere Inseln, die Isla Salango und die Isla de la Plata, letztere nach einem legendären Silberschatz benannt, den Sir Francis Drake hinterlassen haben soll, der aber bis heute nicht gefunden wurde. Das Tierleben des Nationalparks schließt Gürteltiere, zwei Affenarten und mehr als 270 Vogel-Spezies ein, darunter den Kolibri Atamari. Viele der Säugetiere im Park sind lokal und regional gefährdet. Der Machalilla-Nationalpark ist das einzige Habitat außer den Galápagos-Inseln, das den Galapagosalbatros beherbergt.
Isla de la Plata
Wir werden von Booten des Nationalparks abgeholt, die jeweils 14-16 Passagiere fassen. An Land erwarten uns Nationalpark-Ranger, unter deren Führung wir den Nationalpark besichtigen. Es geht teilweise über recht steile Treppen bergauf, aber dafür kommen wir auf unserer Wanderung in direkten Kontakt mit verschieden Vogelarten. Vor allem die Blaufußtölpel beeindrucken uns besonders, die in großen Kolonien mit mehreren hundert Artgenossen brüten. Obwohl die Tiere geschickte Jäger sind, hat ihnen ihr etwas watscheliger Gang, der bis- weilen etwas tölpelig wirkt, den Namen eingebracht.
Isla de la Plata Blaufußtölpel
Isla de la Plata
Äquator-Cocktail
Am frühen Abend treffen wir am Pooldeck zu einem Äquator-Cocktail zusammen, um unsere Ankunft auf der südlichen Halbkugel gebührend zu feiern!
Äquator-Cocktail

7. Tag Paita/Peru

Um sechs Uhr früh geht die Sonne über einem leicht bewegten Meer auf und der klare Himmel verspricht uns einen schönen Tag. Der Wind frischt am Vormittag auf und wir spüren, daß das Meerwasser hier südlich des Äquators deutlich kälter geworden ist. Ursache dafür ist natürlich der Humboldtstrom, der das kalte Wasser aus den antarktischen Breiten entlang der südamerikanischen Küste hinauf in Richtung Äquator bringt. Diese Strömung und die damit verbundene Thermik führt dann auch dazu, daß Regenwolken vom Pazifik nicht bis ans Land kommen und die Küsten- regionen immer trockener werden. Dieses Phänomen erläutert unser Experte Wolfgang Bittmann uns heute Vormittag in seinem Vortrag über die Pazifische Küste Südamerikas, als einem besonders artenreichen Meer mit seinen vielfältigen Bewohnern. 

Shuffleboard

Auf Deck 9 üben sich die Fans des Shuffleboards darin, die Pucks auf das richtige Feld zu schieben. Beim Kultspiel auf hoher See versuchen zwei Mannschaften jeweils mit Hilfe eines Holzschiebers den eigenen Puck so zu platzieren, daß eine möglichst hohe Punktzahl erreicht wird, oder aber einen gut platzierten Puck der gegnerischen Mannschaft mit dem eigenen Puck aus dem Feld zu schießen. Spaß und Unterhaltung sind bei diesem Spiel garantiert.

Um die Mittagszeit erreichen wir den Hafen von Paita und werden von den zahlreichen Fischerbooten im Hafen freudig begrüßt. Seit über einem Jahr sind wir das erste Passagierschiff, das Paita besucht. Die Stadt liegt auf einer kleinen Halbinsel südlich der Mündung des Flusses Chira. Die Bucht und der Na- turhafen von Paita werden von einer Landspitze, die Punta Paita genannt wird und dem großen Hügel Silla de Paita gegen die südlichen Winde geschützt.

1532 von Francisco Pizzarro gegründet, war Paita zwischen 1578 und 1588 die spanische Hauptstadt an der Nordwestküste Perus, bis die andauernden Angriffe vor allem britischer Korsaren die Verlegung der Hauptstadt in das knapp sechzig Kilometer entfernte Piura erforderlich machten.

In der ersten Hälfte des 19. Jhdts. war Paita ein bedeutender Hafen für Walfänger, die vor der Küste Perus aktiv waren. Vor allem britische und amerikanische Schiffe nutzten den Hafen gerne für Reparaturarbeiten und Proviantierung. Der geschützte Hafen der Stadt bot einen sicheren Ankerplatz und von den landwirtschaftlichen Gütern des nahe gelegenen Chira-Tales kam eine Vielfalt an landwirtschaftlichen Produkten für die Versorgung der Walfänger nach Paita. Die daraus entstehenden Einnahmen brachten einen gewissen Wohlstand in die Stadt, der sich noch heute an den teilweise herrschaftlichen Fassaden der Altstadt ablesen läßt. Mit dem Ende der Walfänger in der zweiten Häfte des 19. Jahrhunderts ging auch die gute Zeit von Paita vorüber und erst die Entwicklung des Fischereihafens ab den 1960er Jahren führte zu einem erneuten Aufschwung der Stadt.

Der vor allem für die Containerschifffahrt bedeutende Seehafen von Paita ist – gemessen am Güterumschlag – nach Callao Perus zweitgrößter Hafen. Von hier gibt es regelmäßige Schiffsverbindungen nach Valparaíso und Panama. Der Ausbau des Hafens in den vergangenen Jahren hat die Grundlagen für die Fischerei noch einmal wesentlich verbessert. Die Kühlcontainer werden mit kleineren Containerschiffen zu größeren Häfen transportiert und von dort aus in die Weiterverarbeitung oder in den Transport gebracht. Mit Pendelbussen fahren wir an den Hauptplatz der Stadt und erkunden von dort aus die Altstadt mit ihrem bunten Treiben, den Strand mit seiner schönen Promenade und die umliegenden Gassen und Sträßchen. 

Wer mag, kann sich für ein paar Dollar mit ei- nem TukTuk zu einem Aussichtspunkt in der Oberstadt fahren lassen, der aber auch über eine Treppe mit 237 Stufen erreicht wird. Die Altstadt ist kaum noch bewohnt, was an den meist leerstehenden Obergeschossen der Häuser ablesbar ist. Die meisten der heute knapp 86.000 Einwohner von Paita leben in den neueren Vierteln der Oberstadt, die sich auf einer Hochebene ausbreitet.
Die Besatzung mixt uns einen leckeren Cocktail

Mit vielen bunten Eindrücken und Erlebnissen sind wir wieder zurück an Bord, wenn HANSEATIC inspiration gegen 19:00 Uhr die Leinen im Hafen von Paita losmacht. Nach dem Abendessen zeigen dann unsere Offiziere, daß sie nicht nur gut mit den Navigationsinstrumenten, sondern auch mit dem Cocktailmixer umgehen können. Da bleibt nur noch die Frage: geschüttelt oder gerührt?

8. Tag Auf See

Seetag
Der strahlend blaue Himmel, der sich gestern über die Bucht von Paita spannte, zeigt sich heute Morgen eher bedeckt. Genau das richtige Wetter, um sich beim Frühsport mit unserem Fitnesstrainer Karim für den Tag zu rüsten. Denn den Tag gleich nach dem Aufwachen mit Sport zu beginnen ist nicht nur gut für die Figur, sondern auch für das geistige Wohlbefinden. Nach dem Frühstück treffen wir dann Expeditionsleiter Wolfgang Bittmann in unserem Wissenszentrum in der Ocean Academy, um uns über die Tiere auszutauschen, die uns auf unserer Reise bisher begegnet sind. Danach geht es zum Vortrag unseres Experten Stephan Börries, der uns das nächste Ziel unserer Reise näherbringt, wenn er über die „königliche Hauptstadt von Peru“ spricht.

Zur Mittagszeit werden von der Brücke aus Wale gesichtet und unser Biologe Wolfgang Bittmann kann die kleine, aus drei Tieren bestehende Gruppe als Buckelwale identifizieren, die auf ihrem Weg in die sommerliche Antarktis in Küstennähe an Südamerika vorbeiziehen. Unser Fachmann für Ethnologie Christian Sauer lädt am Nachmittag zum dritten Vortrag dieses Tages ein, der sich mit den frühen Kulturen auf dem Gebiet des heutigen Peru befaßt, der Paracas- Kultur und den Nasca-Linien, bevor wir später im Re- und Precap auf das Gesehene der letzten Tage zurückschauen und Niklas Faralisch von der Touristik technische Einzelheiten zur Durchführung der Ausflüge in Callao und dann übermorgen in Paracas mit- teilt.

Besuch auf der Brücke
Heute am Seetag bot sich auch die Gelegenheit der Brücke einen Besuch abzustatten.
Besichtigung Maschinenraum

und den Maschinenraum zu bestaunen.

Im Laufe des Tages ist das Wetter sehr viel besser geworden, so daß der Club-Cocktail des Hapag- Lloyd Cruises Club an einem außergewöhnlichen Ort auf dem Schiff stattfinden kann, dem Zodiac- Deck auf Decksebene neun! Bei diesem Cocktail erfahren die Mitglieder des Clubs, was es Neues gibt und welche besonderen Aktivitäten in der nächsten Zeit geplant sind. Auf dem Abendprogramm dieses ereignisreichen Tages auf See steht heute eine musikalische Reise von Nord nach Süd, die von unseren Pianisten an Bord, Alejandro Graziani und Stefan Hillebrand gemeinsam gestaltet wird.

9. Tag Callao/Lima

starker Seegang
In der Nacht hatten wir dann doch eine spürbare Dünung. So manches Glas ist umgekippt und in der Bordboutique hat es eine der Kleiderpuppen buchstäblich umgehauen. Am Morgen hat es sich dann soweit beruhigt und wir legen pünktlich um kurz nach 7:00 Uhr im Hafen von Callao an.
Lima
Callao ist eine Stadt etwas südlich der Mündung des Flusses Rimac, von dem sich der Name der Hauptstadt Perus, Lima, ableitet. Auch wenn Callao bis heute eigenständig ist und eine eigene Verwaltung hat, gehört sie doch längst zur Metropolregion von Lima, in der heute ca. 11 Millio- nen Menschen leben, das ist gut ein Drittel der Gesamtbevölkerung von Peru. Der Hafen von Callao ist auch der Hafen von Lima, das von hier aus in ungefähr einer Stunde Fahrtzeit erreicht wird, wenn es die Verkehrsverhältnisse zulassen. Unser Hauptinteresse gilt hier natürlicherweise der Stadt Lima mit ihren vielfältigen Gesichtern, die wir bei unseren Ausflügen in die Metropole kennenlernen können.
Lima
1535 von Francisco Pizzarro gegründet, war Lima bis zur Unabhängigkeit Perus der Sitz des spanischen Vizekönigs und wichtigster Stützpunkt der spanischen Kolonialmacht. Obwohl die Stadt immer wieder von teilweise schweren Erdbeben heimgesucht wurde, haben sich vor allem in den Vierteln der Kernstadt so viele Zeugnisse der großen Vergangenheit erhalten, daß das gesamte Zentrum von Lima als kulturelles Welterbe unter dem Schutz der UNESCO steht. Rund um die Plaza de Armas befinden sich auch die bedeutendsten Sehenswürdigkeiten von Lima, wie zum Beispiel das Kloster Santo Domingo oder die Casa Aliaga, die wir bei unseren Besuchen natürlich nicht auslassen.

Zu unserer großen Freude konnten wir zufällig miterleben, wie eine große Hochzeit gefeiert wurde.

Museo Larco
Diejenigen, die im Rahmen ihrer Ausflüge das Museo Larco kennen- lernen, werden dieses besondere Museum bestimmt nicht verges- sen. In einem Herrenhaus aus dem 17. Jahrhundert mit seinem wun- derschönen Garten ist die mehr als 45.000 Stücke umfassende Sammlung von Manuel Larco Herrera untergebracht, der bis zu seinem Tod in den 1960er Jahre Kunstgegenstände aus den unter- schiedlichen Epochen des vorkolumbischen Peru zusammengetragen hat, darunter Keramiken, Textilien, Handwerksgeräte und Gold- schmuck von ausgesuchter Qualität. Das private Museum ist das erste in Lateinamerika, das seine Sammlungen digitalisiert und der Öffentlichkeit damit zugänglich gemacht hat (museolarco.org).
Der Weg zurück zum Hafen führt uns entlang der Costa Verde, einer Steilküste, bis zu deren Abbruchkante die Hochhäuser der Wohnviertel Miraflores und Barranco sich herangewagt haben. Die Steilküste selbst wird heute von Stahlnetzen und Geweben gegen Erosion geschützt und ist Teil von Park- und Sportanlagen, die sich kilometerlang an der pazifischen Küste bis nach Callao ausdehnen.
Den erlebnisreichen Tag in Lima lassen wir nach dem Abendessen mit einem Digestif an der Rezeption und einem Tanz zum Karnevalsbeginn (11.11.!) im HanseAtrium ausklingen, bei dem Stefan Hillebrand wie immer für die richtige Musik sorgt.

10.Tag Paracas

In der Nacht sind wir an der peruanischen Küste weiter in Richtung Süden gefahren und sehen bei der Anfahrt auf den Hafen San Miguel von Paracas, daß die Bucht von weiträumigen Wüsten umgeben ist, die teilweise zu einem Nationalreservat gehören, das
den Namen der Stadt trägt. Paracas ist eine Kleinstadt an derPazifikküste Perus. Bei der
letzten Volkszählung, die 2017 stattgefunden hat, betrug die Einwohnerzahl 2.841.Paracas ist Verwaltungssitz des gleichnamigen Distrikts in der Provinz Pisco der Region Ica. Der Ort hat sich zu einem beliebten Badeort entwickelt, was sich sowohl an den vielen Restaurants und Souvenirläden, als auch an den Villen und Resorts für betuchte Gäste aus Lima able- sen läßt, die gerne zum Wochenende hierher kommen.

Paracas Strand

Auf einer nahegelegenen Halbinsel findet sich das Wahrzeichen von Paracas, das Bodenbild „Kandelaber von Paracas“, das um das Jahr 200 v. Chr. Entstanden sein soll. Es wird erzählt, dass diese riesige Geoglyphe von Seeleuten als Leuchtfeuer verwendet wurde. 

Kandelaber von Paracas
Das Paracas-Naturschutzgebiet umfasst einen Teil der Paracas-Wüste, der Ballestas-Inseln, des Meeres und verschiedener archäologischer Stätten der Paracas-Kultur, einer vorinkanischen Kultur. Insgesamt hat das Reservat eine Größe von 335.000 Hektar, 65 % davon nimmt das Meer ein. Die Islas Ballestas ist eine kleine Inselgruppe, die aus Felsformationen bestehen. Bei einem Bootsausflug zu den Inseln können wir wildlebende Tiere beobachten, da die unbewohnten Inseln ein ungestörter Aufenthaltsort für Robben, Humboldt-Pinguine und viele Vogelarten beliebt sind.
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11. Tag Auf See

Heute ist ein Tag auf See, deshalb merken wir es kaum, daß wir die Uhren heute früh um eine Stunde vorgestellt haben. Auch diesen Tag können wir schon früh und sportlich beginnen, entweder im Sportsclub mit Karim oder etwas später mit Generalmanager Anke Ulisch auf Deck 9 eine Meile an frischer Luft laufen und falls das alles noch nicht zum Wachwerden reicht, zeigt uns Karim, daß die Reling unseres Schiffes ein ernst zu nehmendes Sportgerät werden kann, wenn man ein Handtuch zu Hilfe nimmt und dann richtig rangeht! Alternativ können wir natürlich auch ein ausgedehntes Frühstück in den Restaurants und dabei den Blick aufs Meer genießen, das hier zwar das pazifische genannt wird, aber heute ganz und gar nicht friedlich daher kommt. Den ganzen Tag begleitet uns eine Gruppe von Maskentölpeln, die seit neuesten auf Naszca-Tölpel genannt werden, in Erinnerung an die Naszca-Kultur, die wir gestern bei unserem Aufenthalt in Paracas kennenlernen konnten. Außer Sport am Vormittag gibt es natürlich auch Vorträge zu Themen wie der Musik Lateinamerikas von Christian Sauer oder zum Thema Wale und Walfang, worüber unser Experte Wolfgang Bittmann uns berichtet.
Das Mittagessen findet heute auf dem PoolDeck statt, das die Küchenmannschaft zu einem großen Picknickareal mit Grillstation umgebaut hat, bei dem auch ein reichhaltiges Vorspeisenbüffet einschließlich Flammkuchenbackofen und eine üppig sprudelnde Getränkequelle nicht fehlen. Bis zum Vortrag von Stephan Börries über die spanische Kolonialarchitektur in Südamerika ist dann zum Glück genügend Zeit, damit wir unser unausweichliches Suppenkoma auskurieren können.

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